KOF Beschäftigungsindikator: Unternehmen planen Stellenaufbau
Die Lage bei den Unternehmen in der Schweiz ist gut. Das schlägt sich auf ihre Beschäftigungsplanungen nieder. Der KOF Beschäftigungsindikator notiert weiterhin im positiven Bereich. Einzig der Detailhandel und das Gastgewerbe hinken hinterher.
Mit einer Notierung von 3.6 Punkten liegt der KOF Beschäftigungsindikator im 2. Quartal 2018 nahezu auf dem Wert wie vor drei Monaten (3.4 Punkte, revidiert von 2.8). Seit gut einem halben Jahr gibt es in der Schweiz nunmehr mehr Firmen, die an einen Stellenaufbau denken oder diesen konkret planen als Firmen, welche die Anzahl an Stellen reduzieren wollen. Die optimistischen Beschäftigungserwartungen der Unternehmen sind ein Resultat aus den aktuellen Konjunkturumfragen der KOF.
Dienstleistungsbranchen planen Beschäftigungsaufbau
Die Beschäftigungsaussichten sind über die Branchen relativ breit abgestützt. Besonders erfreulich entwickelt sich aber der Beschäftigungsindikator bei den übrigen Dienstleistern. Zu dieser Gruppe werden unter anderem Betriebe im Verkehrswesen, im Informations- und Kommunikationsbereich, im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen gezählt. Der Indikator für diese Branchen ist in den vergangenen Quartalen konstant gestiegen, nachdem er nach dem Frankenschock eine Delle verzeichnet hatte. Seit dem aktuellen Quartal notiert der Indikator in den übrigen Dienstleistungsindustrien auf einem Wert, den er zuletzt vor mehr als sechs Jahren aufwies. Positiv präsentieren sich die Beschäftigungsaussichten gemäss KOF-Umfragen mit gewissen Abstrichen auch im Verarbeitenden Gewerbe, im Grosshandel und bei den Banken. Im Gastgewerbe und im Detailhandel sind die Beschäftigungsindikatoren hingegen weiterhin im negativen Bereich – wenn auch nicht mehr so tief wie auch schon. Gemäss KOF-Umfragen ist in diesen beiden Branchen in den nächsten Wochen und Monaten deshalb eher mit einem Stellenabbau als mit einem Stellenaufbau zu rechnen.
Anmerkung:
Der Beschäftigungsindikator wurde im November leicht revidiert. Seitdem wird der Beschäftigungsindikator anhand von saisonbereinigten Umfragereihen berechnet. Im Zuge der Umstellung wurde auch die Gewichtung des Indikators leicht angepasst.
Der KOF Beschäftigungsindikator
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.
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