KOF Konjunkturbarometer: Konjunkturperspektiven trüben sich etwas ein
Das KOF Konjunkturbarometer ist im November zum zweiten Mal in Folge gesunken. Mit einem Stand von 99.1 Punkten liegt das Barometer nun wieder geringfügig unterhalb seines langjährigen Durchschnittswerts. Für die Schweizer Wirtschaft wird das Fahrwasser etwas schwieriger.
Das KOF Konjunkturbarometer sinkt im November um 1.1 Zähler, von 100.2 Punkten im Oktober (revidiert von 100.1 Punkten) auf 99.1 Punkte. Verantwortlich für den Rückgang sind in diesem Monat insbesondere ungünstigere Exportperspektiven. Die Impulse aus dem Auslandsgeschäft dürften in den nächsten Monaten etwas nachlassen. Ebenfalls etwas an Schwung verlieren dürfte die Entwicklung im Wirtschaftsbereich Bank- und Versicherungsgewerbe. Eine leichte Unterstützung für die Konjunktur kommt dagegen aus dem Baubereich und dem privaten Konsum. Gegen die Abwärtstendenz stemmt sich besonders auch das Verarbeitende Gewerbe. Die Indikatoren für das Verarbeitende Gewerbe haben sich insgesamt positiv entwickelt.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) deuten insbesondere die Indikatoren für die zukünftige Beschäftigungsentwicklung eine Abkühlung an. Die belastenden Faktoren im Produzierenden Gewerbe werden im November aber mehr als ausgeglichen durch die Indikatoren für die Auftragsbestände, die Wettbewerbsposition, die allgemeine Geschäftslage, die Produktionsentwicklung und die Vorratshaltung.
Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes haben sich die Perspektiven für den Bereich Chemie, Pharma, Kunststoffe, die Branche Textil und Bekleidung, die Branche Papier und Druck sowie den Bereich Maschinen- und Fahrzeugbau verbessert. Dem stehen mit Abschwächungstendenzen die Branche Nahrungs- und Genussmittel sowie der Bereich Herstellung von Elektrogeräten gegenüber.
Daten und Grafiken
Daten und Grafiken zum aktuellen KOF Konjunkturbarometer finden Sie hier.
KOF Konjunkturbarometer und Referenzreihe: Jährliches Update
Im September 2018 fand das jährliche Update des KOF Konjunkturbarometers statt. Dies umfasst jeweils folgende Schritte: Neudefinition der Grundgesamtheit der Indikatoren, welche in die Auswahlprozedur einfliessen, Update der Referenzreihe und eine erneute Ausführung des automatischen Variablenselektionsmechanismus. Die aktuelle, erweiterte Grundgesamtheit für die Variablenauswahl besteht nunmehr aus gut 500 Indikatoren. Bei der aktualisierten Referenzzeitreihe handelt es sich um eine auf Monate verteilte und geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer realen Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten zehn Jahre, beruhend auf der Schweizer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, um die Effekte internationaler Sportgrossanlässe bereinigt, die Anfang September 2018 vom Staatssekretariat für Wirtschaft veröffentlicht wurde. Diese wiederum basiert auf der BIP-Statistik des Bundesamts für Statistik vom 28. August 2018. Als Resultat unserer automatisierten Variablenselektion basiert das aktualisierte Konjunkturbarometer nunmehr auf 345 Indikatoren (gegenüber 273 in der vorherigen Version, wobei 104 Indikatoren neu selektiert und 32 in dieser Runde aussortiert wurden). Diese werden mit statistisch per Extraktion der ersten Hauptkomponente ermittelten Gewichten zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.