KOF Beschäftigungsindikator steigt auf höchsten Wert seit der Finanzkrise

Der KOF Beschäftigungsindikator steigt weiter und liegt auf dem höchsten Stand seit 2008. Der erneute Anstieg ist vor allem auf eine grössere Zahl von Betrieben zurückzuführen, die ihre derzeitige Beschäftigtenzahl als zu tief einschätzen. Besonders stark verbessert hat sich die Arbeitsmarktlage im Gastgewerbe.

KOF Beschäftigungsindikator (wird laufend aktualisiert)

Der KOF Beschäftigungsindikator setzt seine positive Entwicklung weiter fort: Zu Beginn des Jahres betrug der Wert des Indikators noch –0.1 Punkte. Nach einer bereits starken Erholung auf 7.7 Punkte (revidiert von 7.2) im dritten Quartal liegt der Indikator nun bei 9.4 Punkten. Damit verbessert sich die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt für die Stellensuchenden erneut. Ein vergleichbar positives Niveau wurde das letzte Mal im zweiten Quartal 2008 vor der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 beobachtet.

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für das vierte Quartal 2021 basieren auf den Antworten von mehr als 4500 Unternehmen, die im Oktober zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Die befragten Firmen beurteilen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten per saldo als zu tief und möchten die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten weiter erhöhen. Während der Gesamtindikator weiterhin steigt, sank der Teilindikator des Beschäftigungsausblicks etwas Trotz des leichten Rückgangs liegen die Beschäftigungsaussichten weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert, der nahe bei null ist. Der Indikatorwert deutet für das laufende und kommende Quartal auf ein starkes Beschäftigungswachstum auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hin.

Gastgewerbe erholt sich stark

Besonders erfreulich entwickelte sich im diesem Quartal der Beschäftigungsindikator im Gastgewerbe: Eine grosse Mehrheit der befragten Betriebe beurteilt den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten mittlerweile als zu tief und rechnet für die nächsten Monaten mit einem Stellenaufbau. Dies schürt Hoffnungen, dass der grosse Stellenverlust, zu dem die Corona-Krise im Gastgewerbe führte, endlich zu einem Ende gekommen ist und dass es in den kommenden Wochen wieder aufwärts geht. Sehr positiv präsentieren sich die Beschäftigungsaussichten gemäss KOF-Umfragen auch im Bau, im Grosshandel und bei den Dienstleistern.

Im Verarbeitenden Gewerbe hatte eine Mehrheit der Betriebe, nach dem starken Einbruch des Indikators zu Beginn der Corona-Krise, im letzten Quartal mit einem starken Stellenaufbau gerechnet. Auch im vierten Quartal möchte eine Mehrheit der Firmen die Belegschaft ausbauen, der Indikator nähert sich jedoch wieder dem langfristigen Mittelwert an.
 

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Der KOF Beschäftigungsindikator

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.

Kontakt

Dr. Michael Siegenthaler
Dozent am Departement Management, Technologie und Ökonomie
  • LEE G 301
  • +41 44 633 93 67

KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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