KOF Beschäftigungsindikator steigt weiter
Der KOF Beschäftigungsindikator steigt auch in diesem Quartal. Der erneute Anstieg ist auf leichte Verbesserungen in fast allen Branchen zurückzuführen. Die Beschäftigungserwartungen für die nächsten drei Monate bekommen dagegen einen kleinen Dämpfer.
Der KOF Beschäftigungsindikator setzt seine positive Entwicklung trotz Ukraine-Krieg und Inflationssorgen auch im dritten Quartal 2022 fort: Seit dem zweiten Quartal 2020, direkt nach Beginn der COVID-Pandemie, hat sich der Indikator jedes Quartal verbessert. Im aktuellen Quartal erreicht der Indikator nun 17.2 Punkte, einen Wert, der für den KOF Beschäftigungsindikator bisher noch nie registriert wurde. Trotz des anspruchsvollen Marktumfelds lässt der Stand des Indikators für die nächste Zeit eine sehr erfreuliche Beschäftigungsentwicklung in fast allen Branchen erwarten.
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für das dritte Quartal 2022 basieren auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Juli zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Eine deutliche Mehrheit der befragten Firmen beurteilen per saldo den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten als zu tief. Zudem gibt es deutlich mehr Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen möchte als Firmen, die einen Beschäftigungsabbau planen. Diese zweite Komponente des KOF Beschäftigungsindikators – die Beschäftigungserwartungen für die nächsten drei Monate – hat sich im Vergleich zum Vorquartal auf hohem Niveau leicht eingetrübt. Dies könnte ein erstes Anzeichen sein, dass der Beschäftigungsindikator seinen Höhepunkt erreicht hat. Der KOF Beschäftigungsindikator deutet aber insgesamt für das laufende und kommende Quartal auf ein starkes Beschäftigungswachstum auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hin.
Beschäftigungsaussichten in praktisch allen Branchen sehr positiv
Die positiven Beschäftigungsaussichten sind breit über alle Branchen hinweg abgestützt. Nachdem bereits im vorigen Quartal mehrere Branchen aus historischer Perspektive sehr hohe Indikatorenwerte erreichten, wurden diese Werte im aktuellen Quartal sogar noch einmal übertroffen. So wurde zum Beispiel im Verarbeitenden Gewerbe ein ähnlich positiver Indikatorenwert das letzte Mal im ersten Quartal 2001 registriert. Auch im Gastgewerbe, im Bausektor, der Projektierung, im Grosshandel sowie bei den Banken und Versicherungen sind die Beschäftigungsaussichten gemäss KOF-Umfragen weiterhin sehr positiv.
Der KOF Beschäftigungsindikator
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.
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