Gute Arbeitsmarktlage trotz eingetrübter Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe

Der KOF Beschäftigungsindikator verzeichnet im vierten Quartal 2023 eine leichte Abnahme ge­genüber dem Vorquartal. Dennoch befindet sich der Indikator nach wie vor deutlich im positiven Bereich. Somit ist in den kommenden Monaten weiterhin mit einem Beschäftigungsaufbau zu rechnen. Einzig im Verarbeitenden Gewerbe nimmt die Beschäftigung ab.

Im vierten Quartal 2023 sinkt der KOF Beschäftigungsindikator gegenüber dem dritten Quartal um 1.5 Punkte und liegt nun bei 7.7 Punkten. Seit seinem Höchstwert von 16.4 Punkten im zweiten Quartal 2022, ist der Indikator um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Er befindet sich aber weiterhin über den Werten vor der Coronapandemie. Der langfristige Mittelwert des Indikators liegt nahe bei null.

Der KOF Beschäftigungsindikator basiert auf den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF. Die Aus­wertungen für das vierte Quartal 2023 beruhen auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Oktober zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Per saldo beurteilt eine Mehr­heit der teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten nach wie vor als zu niedrig. Zudem überwiegt der Anteil jener Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Mona­ten erhöhen möchten als der Anteil derer, die einen Beschäftigungsabbau planen. Da der KOF Beschäfti­gungsindikator in der Vergangenheit einen Vorlauf gegenüber der Entwicklung der Beschäftigung und Er­werbstätigkeit aufwies, deutet der Indikator für das laufende und kommende Quartal auf eine weiterhin erfreuliche Entwicklung der Beschäftigung in der Schweiz hin.

Beschäftigungsabbau im Verarbeitenden Gewerbe

Die Lage in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. So sinkt der KOF Beschäftigungsindikator im Grosshandel bereits zum dritten Mal in Folge deutlich und liegt nun praktisch beim langfristigen Mittel­wert. Im Verarbeitenden Gewerbe schätzt eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen den gegenwärti­gen Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und plant in den nächsten Monaten einen Beschäftigungs­abbau. Allerdings sind die Beschäftigungserwartungen in dieser Branche seit dem letzten Quartal nicht weiter gesunken, sondern haben sich leicht entspannt. Einen merklichen Rückgang des Beschäftigungs­indikators verzeichneten auch der Detailhandel, die Projektierung und die übrigen Dienstleister. Der Be­schäftigungsindikator für die übrigen Dienstleistungen, zu denen beschäftigungsmässig bedeutende Branchen wie das Verkehrs- und Gesundheitswesen zählen, liegt aber weiterhin auf hohem Niveau.

In den übrigen Branchen blieb der KOF Beschäftigungsindikator stabil oder stieg an. Die Mehrheit der Fir­men in der Baubranche, dem Gastgewerbe und in den Finanzdienstleistungen erwartet im aktuellen und kommenden Quartal gemäss den Umfragen einen Stellenaufbau.

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Der KOF Beschäftigungsindikator

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.

Kontakt

Justus Bamert
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KOF FB Konjunktur
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