KOF Beschäftigungsindikator: Arbeitsmarkt weiterhin in guter Verfassung
Ausgehend von einem recht hohen Niveau verzeichnet der KOF Beschäftigungsindikator im ersten Quartal 2024 eine leichte Abnahme gegenüber dem Vorquartal. Die Abnahme ist das Resultat verschlechterter Aussichten im Detailhandel, im Gastgewerbe und im Verarbeitenden Gewerbe. Insgesamt ist aber auch im aktuellen und im kommenden Quartal mit einer erfreulichen Entwicklung auf dem Schweizer Arbeitsmarkt zu rechnen.
Im ersten Quartal 2024 sinkt der KOF Beschäftigungsindikator gegenüber dem letzten Quartal 2023 um 0.5 Punkte und liegt nun bei 7.5 Punkten. Seit Mitte 2022, als der Indikatorwert einen historischen Höhepunkt erreichte, ist der Wert nun leicht rückläufig. Trotzdem präsentiert sich die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt weiterhin positiv. So liegt der KOF Beschäftigungsindikator nach wie vor deutlich über dem langjährigen Mittelwert von 1.5 Punkten.
Der KOF Beschäftigungsindikator basiert auf den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF. Die Auswertungen für das erste Quartal 2024 beruhen auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Januar zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Per saldo beurteilt eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten nach wie vor als zu niedrig. Zudem überwiegt der Anteil jener Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Monaten erhöhen möchten, im Vergleich zum Anteil derer, die einen Beschäftigungsabbau planen. Da der KOF Beschäftigungsindikator in der Vergangenheit einen Vorlauf gegenüber der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Beschäftigung und Erwerbstätigkeit aufwies, deutet der Indikator für das laufende und kommende Quartal auf eine weiterhin erfreuliche Entwicklung der Beschäftigung in der Schweiz hin.
Alle Branchen ausser der Industrie mit positiven Aussichten
Im Verarbeitenden Gewerbe schätzt eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und plant in den nächsten Monaten einen Beschäftigungsabbau. Seit dem vorigen Quartal sind in der Branche vor allem die Beschäftigungserwartungen für die nächsten drei Monate weiter gesunken. Insgesamt befindet sich der KOF Beschäftigungsindikator im Verarbeitenden Gewerbe seit einem Jahr im negativen Bereich.
Auch im Detailhandel, im Gastgewerbe und bei den Versicherungen sinkt der KOF Beschäftigungsindikator gegenüber dem Vorquartal. Der Indikatorwert ist in diesen drei Branchen aber weiterhin im positiven Bereich – die Zahl der Firmen dieser Branchen, die eher mit einem Stellenaufbau rechnen, überwiegt per saldo also. In den übrigen Branchen blieb der KOF Beschäftigungsindikator recht stabil oder stieg leicht an.
Der KOF Beschäftigungsindikator
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.
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