KOF Beschäftigungsindikator: Abnahmetrend setzt sich auch im zweiten Quartal 2024 fort
Der KOF Beschäftigungsindikator verzeichnet im zweiten Quartal 2024 eine weitere Abnahme gegenüber dem Vorquartal. Besonders deutlich zeigen sich die verschlechterten Beschäftigungsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe und in der Bankbranche. Insgesamt nähert sich der Indikator seinem langjähren Mittelwert an.
Im zweiten Quartal 2024 verzeichnet der KOF Beschäftigungsindikator einen Rückgang auf 3.4 Punkte nach 5.9 Punkten im ersten Quartal 2024 (revidiert von 7.5 Punkten). Seit seinem historischen Höchststand Mitte 2022 zeigt der Indikator einen rückläufigen Trend und bewegt sich langsam in Richtung des langjährigen Mittelwerts von 1.5 Punkten. Dennoch liegt der Indikator weiterhin im positiven Bereich und die Mehrheit der Unternehmen rechnet mit einem Personalaufbau anstatt -abbau. Damit präsentiert sich die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt auch im zweiten Quartal 2024 positiv.
Der KOF Beschäftigungsindikator basiert auf den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF. Die Aus-wertungen für das zweite Quartal 2024 beruhen auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im April zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Per saldo beurteilt eine Mehr¬heit der teilnehmenden Firmen den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten nach wie vor als zu niedrig. Zudem ist Anteil der Firmen, welche die Zahl an Mitarbeitenden in den nächsten drei Mona¬ten erhöhen möchten, leicht höher als der Anteil derer, die einen Beschäftigungsabbau planen.
Negative Aussichten in der Industrie und bei den Banken
Im Branchenvergleich sind die Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe am düstersten. Eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen der Branche schätzt den gegenwärti¬gen Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und plant in den nächsten Monaten einen Beschäftigungs¬abbau. Seit dem vorigen Quartal ist der Indikator weiter gesunken und liegt nun mit -15 Punkten beinahe so tief wie zu Beginn der Coronapandemie 2020. Auch in der Bankbranche zeigt der KOF Beschäftigungsindikator gegenüber dem Vorquartal einen deutlichen Rückgang und befindet sich nun im negativen Bereich – die Zahl der Firmen, die eher mit einem Stellenabbau rechnen, überwiegt per saldo. In den übrigen Branchen blieb der KOF Beschäftigungsindikator stabil oder sank nur leicht.
Der KOF Beschäftigungsindikator
Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen. Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.
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