KOF Beschäftigungsindikator steigt erstmal wieder seit zwei Jahren

Im dritten Quartal 2024 verzeichnet der KOF Beschäftigungsindikator erstmals seit Mitte 2022 wieder eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorquartal. Besonders deutlich sind die verbesserten Beschäftigungsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe.

Der KOF Beschäftigungsindikator steigt aktuell auf 5.2 Punkte, nach 4.2 Punkten im zweiten Quartal 2024 (revidiert von 3.4 Punkten). Seit seinem historischen Höchststand im zweiten Quartal 2022 ging der Indikator in jedem Quartal leicht zurück und sank von 16.6 auf 4.2 Punkte im zweiten Quartal 2024. In diesem Quartal steigt er das erste Mal wieder leicht. Insgesamt liegt der Indikator über seinem langjährigen Durchschnittswert. Es gibt weiterhin mehr Firmen, die einen Personalaufbau erwarten als solche, die einen Personalabbau planen. Damit deutet der Indikator darauf hin, dass die Normalisierung am Arbeitsmarkt nach der aussergewöhnlich guten Situation in den Jahren 2022 und 2023 mit einer weichen Landung einhergeht.

Die Auswertungen für das dritte Quartal 2024 basieren auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Juli zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden. Per saldo betrachtet der überwiegende Teil der teilnehmenden Firmen ihren aktuellen Personalbestand nach wie vor als zu niedrig. Der Anteil der Unternehmen, die in den kommenden drei Monaten einen Personalaufbau planen, übersteigt leicht den Anteil jener Firmen, die einen Stellenabbau planen.

Positivere Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe

Besonders positiv haben sich die Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe entwickelt. Im letzten Quartal schätzte eine deutliche Mehrheit der Firmen dieser Branche den Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und erwartete einen Stellenabbau. Für dieses Quartal plant per saldo eine kleine Mehrheit der teilnehmenden Firmen einen Beschäftigungsaufbau. Auch in der Bankenbranche zeigt der KOF Beschäftigungsindikator einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorquartal.

Im Gegensatz zu dieser positiven Entwicklung haben sich die KOF Beschäftigungsindikatoren im Detailhandel und Grosshandel eingetrübt. In diesen Branchen möchte per saldo eine Mehrheit der befragten Betriebe den Bestand an Beschäftigten reduzieren. Besonders stark rückläufig war der KOF Beschäftigungsindikator zudem im Gastgewerbe. Der Indikator sank auf den tiefsten Wert seit dem dritten Quartal 2021.

Der KOF Beschäftigungsindikator

Der KOF Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragt die KOF die privatwirtschaftlichen Unternehmen in der Schweiz, wie sie ihren gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten beurteilen und ob sie diesen in den nächsten drei Monaten verändern wollen.

Ein positiver Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen, welche im Referenzquartal einen Stellenabbau ins Auge fassen, kleiner ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass diese Einschätzungen die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung vorweg nehmen.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Indikator und dessen Methodik.

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