Schweizer Konjunktur erholt sich im Sommer leicht
Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der aus den KOF Konjunkturumfragen berechnet wird, steigt im Juli leicht. Im Vormonat war der Indikator allerdings noch deutlicher gesunken. Die Unternehmen werden jedoch momentan teilweise durch ungünstige Witterungsbedingungen ausgebremst. In ihren Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sind die Unternehmen ähnlich zuversichtlich wie im Vormonat.
Die leicht verbesserte Geschäftslage rührt im Juli hauptsächlich aus der Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe her. Das ist insofern bemerkenswert, als gerade das Verarbeitende Gewerbe seit einiger Zeit unter einer Schwäche leidet. In diesem Monat gelingt ihm ein Befreiungsschlag. Eine leichte Besserung gegenüber dem Vormonat, aber eine insgesamt seit einigen Monaten recht stabile Geschäftslage, melden die Projektierungsbüros. Nahezu unverändert präsentiert sich die Geschäftslage im Gastgewerbe.
In allen anderen befragten Wirtschaftsbereichen trübt sich die Geschäftslage ein. Zuvorderst im Detailhandel, dann im Grosshandel, im Baugewerbe,bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie ganz leicht im Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen.
Das Verarbeitende Gewerbe sorgt für einen Lichtblick – Witterungsbedingungen behindern
Alles in allem ist es also das Verarbeitende Gewerbe das zu Beginn des Sommerquartals für einen Lichtblick bei einer ansonsten mässigen Entwicklung sorgt. Teilweise wurde die wirtschaftliche Aktivität aber auch durch die Witterungsbedingungen behindert. So berichten etwa die Unternehmen im Baugewerbe und in der Gastronomie für die Jahreszeit eher unüblich häufig über witterungsbedingte Beeinträchtigungen.
Unternehmen sehen kurz- und mittelfristige Konsumentenpreisinflation innerhalb des Zielbands der Schweizerischen Nationalbank
Die Unternehmen planen per saldo leicht häufiger ihre Verkaufspreise anzuheben als bisher. Der Preisauftrieb ist aber insgesamt deutlich geringer als noch im Winter dieses Jahres und erst recht als im Jahr 2022. Leicht häufiger als zuvor wollen die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und der Detailhandel die Preise anheben. Dagegen lässt die Tendenz zu Preiserhöhungen im Gastgewerbe deutlich und im Bereich übrige Dienstleistungen leicht nach. Somit scheint ein Szenario stark steigender Dienstleistungspreise unwahrscheinlicher geworden zu sein.
Nach ihren Erwartungen hinsichtlich der allgemeinen Konsumentenpreisinflation in den kommenden zwölf Monaten gefragt, ergibt sich wie bereits im Vorquartal ein Durchschnittswert von 1.6%. Auf Fünfjahressicht rechnen die Unternehmen mit einer Inflation von unter 2%. Somit erwarten die Unternehmen, dass die Konsumentenpreisinflation in der Schweiz sich kurz- und mittelfristig unterhalb der 2-Prozent-Schwelle bewegt, die die Schweizerische Nationalbank (SNB) als Obergrenze für die Preisstabilität definiert.
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