KOF Konjunkturumfragen: Schweizer Wirtschaft findet keinen stabilen Aufwind
Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der aus den KOF Konjunkturumfragen berechnet wird, steigt im Oktober leicht. Damit macht er einen Teil des Rückgangs im September wett. Insgesamt bewegt sich der Geschäftslageindikator in Wellen seit diesem Frühjahr seitwärts. Die Branchenentwicklung ist so uneinheitlich, dass sich keine breit angelegte Auftriebskraft bilden kann.
(Die Grafik aktualisiert sich laufend)
Hinter dem Anstieg des Geschäftslageindikators steht im Oktober eine gespaltene Branchenentwicklung. Die Aufwärtsbewegung wird getragen durch das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungsbereich. Zudem verbessert sich die weiterhin ungünstige Geschäftslage im Grosshandel etwas. In den weiteren Wirtschaftsbereichen trübt sich die Geschäftslage dagegen ein, d. h. im Baugewerbe und Projektierungsbereich, im Detailhandel, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie im Gastgewerbe.
Die Geschäftserwartungen sind heterogen und insgesamt leicht zurückhaltender als bisher
In ihren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten sind die Unternehmen insgesamt leicht zurückhaltender als bisher. Doch auch hier zeigt sich über die Wirtschaftsbereiche hinweg keine einheitliche Richtung. Im Verarbeitenden Gewerbe, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im Grosshandel und Projektierungsbereich trüben sich die Erwartungen ein. Im Gastgewerbe, Baugewerbe, Detailhandel und bei den übrigen Dienstleistungen hellen sie sich dagegen auf. Die heterogenen Ergebnisse zeigen, dass derzeit die Auftriebskraft fehlt, um weite Teile der Wirtschaft zu erreichen. Für einen Aufschwung wäre das allerdings hilfreich.
Mangel an Arbeitskräften lässt nach, unveränderte Lohnerwartungen der Unternehmen
Die Berichte der Unternehmen über einen Arbeitskräftemangel lassen in einigen Wirtschaftsbereichen nach, wie etwa bei den übrigen Dienstleistungen, im Verarbeitenden Gewerbe, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen und den Projektierungsbüros. Im Gastgewerbe, Baugewerbe und Grosshandel hat sich die angespannte Situation kaum verändert.
Gefragt nach ihren Erwartungen bezüglich der Lohnentwicklung in ihren Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten in Zahlen, hat sich das Bild im Vergleich zur Umfrage im Juli wenig verändert. Im Durchschnitt erwarten die Firmen einen Anstieg der Bruttogehälter um 1.6%. Unterdurchschnittlich dürfte das Lohnplus beispielsweise im Baugewerbe und Detailhandel ausfallen, überdurchschnittlich im Verarbeitenden Gewerbe und im Gastgewerbe.
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