KOF Konjunkturumfragen: Dämpfer zum Jahresstart 2025

Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der aus den KOF Konjunkturumfragen berechnet wird, sinkt im Januar. Zuvor war er im Oktober und November vergangenen Jahres gestiegen und blieb im Dezember nahezu unverändert. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate sind im Januar nochmals ein klein wenig zurückhaltender, als sie es im Dezember waren.

Nach Wirtschaftsbereichen differenziert, zeigt sich eine geteilte Entwicklung. Dunkle Wolken ziehen im Verarbeitenden Gewerbe auf. Der Geschäftslageindikator sinkt hier den zweiten Monat in Folge und die Unternehmen sind bezüglich der weiteren Entwicklung sehr unsicher. Sie planen ihre Produktion deutlich vorsichtiger auszuweiten als bisher und möchten vermehrt Personal abbauen.

Privater Konsum stützt Konjunktur

In den mit der Bautätigkeit verbundenen Bereichen Projektierung und Baugewerbe sinkt der Geschäftslageindikator den zweiten Monat in Folge. Zudem gibt der Geschäftslageindikator im Bereich Finanz- und Versicherungswesen sowie bei den übrigen Dienstleistungen nach. Von einer verbesserten Geschäftslage berichten dagegen die Unternehmen im Detailhandel, Grosshandel und Gastgewerbe. Der private Konsum stützt also nach wie vor die Konjunktur.

Erwartungen der vieler Unternehmen zurückhaltender als bisher

Neben der momentanen Geschäftslage trübt sich auch der Ausblick bei den Projektierungsunternehmen, im Baugewerbe, bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern sowie bei den übrigen Dienstleistungen ein. Aber auch im Gastgewerbe, das im Januar eine günstigere Geschäftslage meldet, ist der Ausblick weniger optimistisch als bis anhin. Die Erwartungen im Verarbeitenden Gewerbe verändern sich im Vergleich zum Vormonat nur wenig. Der Grosshandel rechnet vermehrt mit einer anhaltenden Belebung.

Mangel an Arbeitskräften lässt in einigen Branchen nach – Lohnerwartungen praktisch unverändert

Die Klagen über einen Mangel an geeigneten Arbeitskräften lassen im Bereich übrige Dienstleistungen erneut deutlich nach. Auch im Grosshandel und im Verarbeitenden Gewerbe verliert die Problematik etwas an Brisanz. Im Baugewerbe und im Projektierungsbereich nehmen die Schwierigkeiten dagegen geringfügig zu.

Die Erwartungen der Unternehmen hinsichtlich der Lohnentwicklung in den nächsten zwölf Monaten veränderten sich gegenüber Herbst vergangenen Jahres praktisch nicht. Es wird mit einem Anstieg der Bruttogehälter um 1.5% gerechnet. Gemäss den Unternehmenserwartungen dürfte das Lohnplus im Detailhandel unterdurchschnittlich und im Gastgewerbe überdurchschnittlich ausfallen.

In die Ergebnisse der KOF Konjunkturumfragen vom Januar 2025 sind die Antworten von etwa 4’500 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 60%.

Kontakt

Dr. Klaus Abberger
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KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
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Schweiz

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