Wie lösen Sie die Wohnungsnot, Herr Keynes?

Er entwickelte revolutionäre Rezepte, um den Kapitalismus in Krisen zu retten. Wir wagen ein Experiment: Was würde uns John Maynard Keynes heute raten? Die Antworten im fiktiven Interview mit dem verstorbenen britischen Ökonomen über den Wohnungsmarkt.

Von Thomas Domjahn. Dieses fiktive Interview entstand in Kollaboration mit Chat GPT und Perplexity.

John Maynard Keynes, ist der Wohnungsmarkt ein Markt wie jeder andere?
Nein, der Wohnungsmarkt ist ein besonderer Markt. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das jeder Mensch realisieren muss, unabhängig von Einkommen oder Marktbedingungen. Anders als bei Konsumgütern wie Elektronik gibt es keine echten Alternativen, wenn Wohnraum knapp oder zu teuer wird. Diese Notwendigkeit macht staatliche Eingriffe oft unvermeidlich.

Der Wohnungsmarkt in vielen Schweizer Grossstädten ist angespannt.
In solch einer Situation ist der Staat gefragt. Er muss einspringen und mit staatlichen Investitionen den Wohnungsbau ankurbeln. Die Finanzierung ist kein Problem: Der Staat kann Schulden machen. Letztendlich verhindert dies eine dramatische Verschärfung der Wohnungsnot, was für die Gesellschaft insgesamt günstiger ist.

Aber durch staatliche Interventionen und Regulierungen wie der Mietpreisbremse werden Anreize für Vermietende ausgehebelt, überhaupt Wohnraum anzubieten. Das sorgt für ein sinkendes Angebot, was die Wohnungsknappheit weiter verschärft.
Ihre Bedenken bezüglich der Mietpreisbremse sind nicht ganz unbegründet. Aber es geht nicht darum, den Markt dauerhaft ausser Kraft zu setzen, sondern um gezielte Eingriffe in Krisenzeiten. Wenn die Mieten in Grossstädten explodieren, schadet das der gesamten Wirtschaft, weil es die Kaufkraft in anderen Bereichen drastisch reduziert.

Gibt es ein Erfolgsmodell, an dem sich die Schweiz orientieren kann?
Ja, einige Länder haben gezeigt, dass es möglich ist, den Wohnungsmarkt fair und effizient zu gestalten. In Österreich ist der soziale Wohnungsbau stark ausgebaut und bietet bezahlbare Wohnungen für breite Bevölkerungsschichten. Rund 24% des gesamten Wohnungsbestands in Österreich entfallen auf den sozialen Wohnbau. Besonders in Wien ist dieser Anteil mit ca. 60% sehr hoch. In Deutschland und der Schweiz beträgt der Anteil weniger als 5%.

Wie wohnen Sie persönlich?
Oh, ich habe das Glück, in einer angenehmen Situation zu leben. Seit 1925 bewohne ich ein charmantes Haus in Firle, einem malerischen Dorf in East Sussex im Südosten Englands. Wenn ich in der Schweiz wohnen würde, würde ich mir eine Wohnung in der Nähe eines Sees oder in einem ruhigen Stadtviertel suchen. Ich schätze die Balance zwischen Urbanität und Rückzugsmöglichkeiten.

Die Idee: Keynes Theorie im Kern

Der Keynesianismus wurde von dem englischen Ökonomen John Maynard Keynes (18831946) begründet. Die zentrale Idee: Der Staat soll antizyklisch zum Konjunkturzyklus in die Marktwirtschaft eingreifen, um Stabilität zu erzeugen. In Zeiten von Rezessionen sollten Regierungen durch öffentliche Ausgaben die Nachfrage stärken und so Arbeitslosigkeit bekämpfen. In einer Boomphase sollte der Staat nach Keynes die Wirtschaft aktiv dämpfen, um Überhitzung und inflationäre Tendenzen zu vermeiden.

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