Wo stehen die Schweizer Ökonominnen und Ökonomen in zentralen wirtschaftspolitischen Fragen?

Ziel der Umfrage „Wo stehen die Schweizer Ökonominnen und Ökonomen in zentralen wirtschaftspolitischen Fragen?“ ist es, die Ansichten der Schweizer Ökonominnen und Ökonomen zu grundlegenden und aktuellen ökonomischen Fragen zu erfassen. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der Neuen Zürcher Zeitung im Dezember 2024 durchgeführt. Für die Umfrage hat die KOF 854 Ökonominnen und Ökonomen angeschrieben. Wir haben Antworten von 177 Ökonominnen und Ökonomen aus 17 Institutionen erhalten.

Die Ökonomenumfrage vom Dezember 2024 enthielt 19 Aussagen aus verschiedenen ökonomischen Themenbereichen und Fragen zu Alter, Geschlecht und politischer Orientierung. Die Ergebnisse der Befragung wurden auch mittels Varianzanalysen (ANOVA, Analysis of Variance) ausgewertet, um signifikante Effekte der Charakteristiken auf die Antworten zu ermitteln. Download Die Resultate dazu finden Sie hier. (PDF, 317 KB)

Resultate

Marktregulierung und Wettbewerb

1. Garantierte Eigentumsrechte und freier Wettbewerb sind für die Steigerung des materiellen Wohlstands eines Landes von zentraler Bedeutung.

2. Ein bindender Mindestlohn erhöht die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen und ungelernten Arbeitskräften.

3. Eine Mietzinskontrolle vermindert die Quantität oder Qualität des Wohnungsangebots.

4. Zölle und Importquoten verringern den materiellen Wohlstand eines Landes.

Wirtschafts- und Umweltpolitik

5. Die Staatsverschuldung ist in vielen fortgeschrittenen Volkswirtschaften zu hoch.

6. Ohne öffentlich finanzierte Grundlagenforschung gibt es zu wenig Innovation und Wachstum.

7. Emissionssteuern sind ein besseres Mittel zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung als die Festlegung von Grenzwerten.

8. Mit neuen Technologien wird ein klimaneutrales Wachstum möglich sein.

Geldpolitik

9. Inflation ist vorwiegend ein monetäres Phänomen.

10. Kurzfristig kann die Arbeitslosigkeit durch eine Erhöhung der Inflationsrate gesenkt werden.

11. Lohn- und/oder Preiskontrollen sollten als Mittel zur Inflationsbekämpfung eingesetzt werden.

12. Zentralbanken sollten neben der Preisstabilität auch Klimaziele berücksichtigen.

Fragen zu Aussagen konkret auf die Schweiz bezogen

13. Eine Revision der Too-Big-To-Fail-Regulierung, so dass eine Schweizer Grossbank im Krisenfall ohne Risiko für den Steuerzahler abgewickelt werden könnte, ist grundsätzlich möglich.

14. Die derzeit in der Schweiz gültigen Eigenkapitalvorschriften für Grossbanken sind zu tief.

15. Die verfügbaren Einkommen in der Schweiz sollten gleichmässiger verteilt sein.

16. Die Vermögen in der Schweiz sollten gleichmässiger verteilt sein.

17. Die Schweizer Schuldenbremse sollte gelockert werden.

18. Die Staatsquote in der Schweiz ist zu hoch.

19. Die Umstellung auf grüne Technologien sollte in der Schweiz durch Industriesubventionen beschleunigt werden.

Alter

Geschlecht

Politische Orientierung

Links und Downloads

Download Weitere Ergebnisse, einschliesslich der ANOVA-Ergebnisse, sind hier zu finden. (PDF, 317 KB)

Ein Teil der Fragen sind aktualisierte Formulierungen einer internationalen Umfrage, die 1980 von Bruno S. Frey, Werner W. Pommerehne, Friedrich Schneider und Guy Gilbert durchgeführt wurde (externe Seite Link zur Studie).

Download Die Medienmitteilung der KOF zu dieser Umfrage. (PDF, 103 KB)

externe Seite Der Artikel in der NZZ

Zu dieser Umfrage

Die KOF sieht sich als Vermittlerin zwischen akademischer Forschung und der breiteren Öffentlichkeit. Sie möchte den ForschungsökonomInnen mithilfe dieser Umfrage Gehör verschaffen. Als ForschungsökonomInnen versteht die KOF in der Schweiz ansässige Ökonominnen und Ökonomen, die im Bereich Volkswirtschaft forschend tätig sind, d.h. in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert haben.

Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der externe Seite Neuen Zürcher Zeitung durchgeführt.

Kontakt

Dr. Klaus Abberger
  • LEE G 121
  • +41 44 632 51 56

KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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