Update: Kosten des Lockdown und nächste Publikationen

Ab dem 27. April werden die Massnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Verbreitung etappenweise gelockert. Spitäler, Arztpraxen sowie ausgewählte Unternehmen dürfen ihre Tätigkeiten unter Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln wieder hochfahren. Am 11. Mai sollen dann obligatorische Schulen, Läden und Märkte den Betrieb wiederaufnehmen dürfen.

Basierend auf diesen Anpassungen hat die KOF ihre Szenarienrechnungen vom 7. April zu den volkswirtschaftlichen Kosten der Corona-Krise aktualisiert. Gemäss einem neu berechneten Szenario belaufen sich diese für die Monate März bis Juni auf 32 Mrd. Franken.¹ Während des sechswöchigen Lockdowns ergeben sich dabei Kosten von 18 Mrd. Franken. Knapp zwei Drittel davon gehen in diesem Szenario auf die internationale Entwicklung zurück – also auf den Einbruch der Weltwirtschaft. Rund ein Drittel der Kosten entsteht direkt durch die Lockdown-Massnahmen (Betriebsschliessungen und Mobilitätseinschränkungen). Der Anteil der Kosten wegen krankheitsbedingten Arbeitsausfällen und Quarantänemassnahmen liegt bei weniger als 5%.²

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) rechnet in seiner externe Seiteaktuellen Prognosecall_made für 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von -6.7%. Gemessen am kontrafaktischen Referenz-Szenario der KOF ergeben sich daraus für das erste Halbjahr 2020 reale Wertschöpfungsverluste in Höhe von 33 Mrd. Franken.

Detaillierte Prognose erscheint Mitte Mai

Am 4. bzw. 5. Mai wird die KOF aktuelle Daten zur Lage auf dem Arbeitsmarkt (KOF Beschäftigungsindikator) und bei den Unternehmen (KOF Konjunkturumfragen) publizieren. Eine ausführliche Konjunkturprognose folgt Mitte Mai. Zu diesem Zeitpunkt werden die ersten Lockerungen in Kraft getreten sein und neue Zahlen zur Entwicklung der internationalen Konjunktur vorliegen. Letzteres ist besonders relevant, weil die Entwicklung in der Schweiz massgeblich vom internationalen Umfeld abhängt.