Schutzmassnahmen tragen zu einer Verbesserung der Infektionslage bei

Im Kampf gegen COVID-19 helfen nicht-pharmazeutische Eindämmungsmassnahmen sowohl auf nationaler als auch auf kantonaler Ebene, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen. Das zeigt eine neue Studie der KOF. Darüber hinaus leistet die Schweizer Bevölkerung auch wegen der freiwilligen Anpassungen ihres Verhaltens einen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus.

Für die Schweiz lassen sich die unterschiedlichen Eindämmungsmassnahmen durch den KOF-Stringency-Plus Index zusammenfassen. Angelehnt an den Oxford Stringency Index, basiert dieser Index auf 10 Subindikatoren, welche beispielsweise die Schliessung von Schulen oder Arbeitsstätten, Veranstaltungs- und Versammlungsverbote sowie nationale und internationale Reiserestriktionen umfassen. Diese Indikatoren sind nicht nur auf nationaler, sondern auch auf kantonaler Ebene verfügbar.

Anhand der KOF-Stringency-Plus Indizes, der effektiven Reproduktionszahl und den Transaktionen von Debitkarten kann das Zusammenspiel zwischen Schutzmassnahmen, dem Infektionsgeschehen und dem Verhalten der Schweizer Bevölkerung analysiert werden. Der Analyse liegt der Zeitraum von Ende September bis Mitte April zugrunde, externe Seitewelcher die zweite Infektionswelle umfasst. Strengere Massnahmen führen gemäss dieser Analyse zu einer Reduktion der Transaktionen und schlussendlich der Neuinfektionen. Dagegen führt ein Anstieg der Zahl an Neuinfektionen zu strikteren Massnahmen und zu einem Konsumrückgang. Letzter ist zwar zum Teil durch die Eindämmungsmassnahmen bedingt, jedoch sind die Verhaltensanpassungen vor allem kurzfristig oft freiwillig. Mehr Transaktionen führen wiederum zu einem erhöhten Infektionsgeschehen. Wenn Mobilitätsdaten zur Modellierung des Verhaltens herangezogen werden, kommen die Forschenden auf vergleichbare Ergebnisse.

Notiz: Die Graphik zeigt den Rückgang der Neuinfektion (log) über die Wochen nach einer Erhöhung des KOF-Stringency-Plus Index um einen Punkt.
Notiz: Die Graphik zeigt den Rückgang der Neuinfektion (log) über die Wochen nach einer Erhöhung des KOF-Stringency-Plus Index um einen Punkt.

Darüber hinaus deutet eine Analyse der verschiedenen Subindikatoren darauf hin, dass die Schliessung von Geschäften, die Empfehlung bzw. Pflicht, von zu Hause aus zu arbeiten und Einschränkungen bei privaten Treffen die Ausbreitung von COVID-19 in der Schweiz besonders effektiv eingedämmt haben.

Kontakte

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Sina Streicher
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KOF FB Konjunktur
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm
Ordentlicher Professor am Departement Management, Technologie und Ökonomie
Direktor KOF Konjunkturforschungsstelle
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  • +41 44 632 50 01

Professur f. Wirtschaftsforschung
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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