KOF Beschäftigungsindikator kommt nicht vom Fleck
Seit eineinhalb Jahren halten sich die Unternehmen in der Schweiz mit einem Stellenaufbau zurück. Der neue KOF Beschäftigungsindikator deutet darauf hin, dass sich dies auch in den kommenden Monaten nicht ändern dürfte. Die Beschäftigungsaussichten sind in vielen Branchen durchzogen.
Der KOF Beschäftigungsindikator liegt im 1. Quartal des neuen Jahres bei -2.1 Punkten. Der Indikator weist nun bereits seit zwei Jahren einen negativen Wert auf. Er wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen berechnet. Im Rahmen dieser Umfragen befragte die KOF im Januar 4500 Unternehmen zu ihrer Beschäftigungssituation und zu ihren Beschäftigungsplanungen. Der negative Wert des Indikators bedeutet, dass die Zahl der Unternehmen, welche einen Stellenabbau ins Auge fassen, grösser ist als die Zahl der Unternehmen, die einen Stellenaufbau anpeilen. In der Vergangenheit setzten die Unternehmen ihre Planungen oft in die Tat um. Der negative Indikatorwert deutet deshalb darauf hin, dass der Aufschwung am Schweizer Arbeitsmarkt weiter auf sich warten lässt.
Frankenschock im Detailhandel noch nicht verdaut
Die Beschäftigungseinschätzungen sind in den meisten Branchen negativ. Einziger Lichtblick sind die Umfrageergebnisse bei den übrigen Dienstleistern, wozu unter anderem Betriebe des Verkehrs-, des Gesundheits- und des Sozialwesens gezählt werden. Hier liegt der Branchenindikator recht deutlich im positiven Bereich. Ausgeprägt ist die Zurückhaltung bei der Schaffung neuer Stellen hingegen bei den befragten Industrieunternehmen, im Gastgewerbe und bei den Banken und Versicherungen. Unerfreulich sind die Beschäftigungsaussichten auch im Gross- und Detailhandel. Die Beschäftigungsindikatoren dieser Branchen brachen im 1. Quartal 2015 deutlich ein und verharren seither klar im negativen Bereich. Weil der Einbruch der Branchenindikatoren im Januar 2015 erfolgte, liegt der Schluss nahe, dass die Baisse mit der Aufwertung des Schweizer Frankens zusammenhängt. Seither melden die Detailhändler denn auch einen starken Preisdruck. Dieser Wettbewerbsdruck dämpft offenbar die Bereitschaft der Unternehmen, neue Stellen zu schaffen – und dies obwohl sich die Geschäftslage im Detailhandel in den letzten Monaten tendenziell verbesserte. Im Detailhandel scheint der Frankenschock also immer noch nicht verdaut zu sein. Es ist in den nächsten Monaten vielmehr mit einem leichten Stellenabbau zu rechnen.