KOF Konjunkturbarometer: Leichte Abschwächung

Das KOF Konjunkturbarometer sinkt im November zum zweiten Mal in Folge, nachdem es im Sommer eine kurze Erholungsphase gab. Aktuell steht das Barometer bei 103.5 Punkten und damit 2.8 Punkte niedriger als im Oktober (revidiert von 106.6 auf 106.3 Punkte). Das Barometer bewegt sich somit auf sein langfristiges Mittel hin, wodurch die Aussichten für die Schweizer Konjunktur auch im Hinblick auf die aktuelle Pandemiesituation weiterhin verhalten bleiben.

Der Rückgang des KOF Konjunkturbarometers im November ist in erster Linie auf Indikatorenbündel des Verarbeitenden Gewerbes und des privaten Konsums zurückzuführen. Des Weiteren senden Indikatoren, welche die Auslandsnachfrage und den Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen betreffen, ein negatives Signal. Indikatoren des Gastgewerbes, der Baubranche sowie der Finanz- und Versicherungsbranche bleiben hingegen nahezu konstant.

Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Bau) verzeichnen insbesondere Indikatoren zur Entwicklung der Auftragseingänge und zu den Erträgen einen negativen Verlauf. Des Weiteren weisen Teilindikatoren zur Bewertung der Produktion und zur allgemeinen Geschäftslage in eine fallende Richtung. Eine leichte positive Tendenz verzeichnen hingegen Teilindikatoren, welche die Exportaussichten der Unternehmen bewerten.

Die negativen Signale innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sind insbesondere auf Indikatoren der Metallindustrie, der Bereiche Papier und Druck, des Maschinen- und Fahrzeugbaus und dem sonstigen Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen. Teilindikatoren der Elektroindustrie senden hingegen ein positives Signal. Indikatoren der übrigen Branchen, darunter die Textilindustrie, der Bereiche Chemie, Pharma und Kunststoffe sowie die Nahrungs- und Genussmittelhersteller bleiben hingegen konstant.
 

KOF Konjunkturbarometer und Referenzreihe: Jährliches Update

Im Oktober 2020 fand das jährliche Update des KOF Konjunkturbarometers statt. Dies umfasst jeweils folgende Schritte: Neudefinition der Grundgesamtheit der Indikatoren, welche in die Auswahlprozedur einfliessen, Update der Referenzreihe und eine erneute Ausführung des automatischen Variablenselektionsmechanismus.

Die aktuelle, erweiterte Grundgesamtheit für die Variablenauswahl besteht nunmehr aus 610 Indikatoren. Bei der aktualisierten Referenzzeitreihe handelt es sich um eine auf Monate verteilte und geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer realen Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten zehn Jahre, beruhend auf der Schweizer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, um die Effekte internationaler Sportgrossanlässe bereinigt, die Ende September 2020 vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) veröffentlicht wurde. Diese wiederum basiert auf der BIP-Statistik des Bundesamts für Statistik (BFS).

Als Resultat unserer automatisierten Variablenselektion basiert das aktualisierte Konjunkturbarometer nunmehr auf 335 Variablen (gegenüber 376 in der vorherigen Version, wobei 59 Indikatoren neu selektiert und 100 in dieser Runde aussortiert wurden). Diese werden mit statistisch per Extraktion der ersten Hauptkomponente ermittelten Gewichten zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.

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