Unternehmen lassen Corona-Krise zunehmend hinter sich

Die Geschäftslage der Schweizer Unternehmen verbessert sich gemäss der KOF Konjunkturumfragen vom Oktober weiter. Die Schere, die sich durch die Pandemie zwischen den Sektoren geöffnet hatte, schliesst sich ein Stück weit. Allerdings klagen viele Branchen – neben Problemen mit der Vorprodukteversorgung – über einen Mangel an Fachkräften.

Die Konjunkturerholung geht weiter: Gemäss der KOF Konjunkturumfragen vom Oktober sind die Erwartungen der Unternehmen bezüglich der weiteren Entwicklung nach wie vor optimistisch und die Unsicherheit nimmt weiter ab. Zudem deutet sich eine grundsätzliche Musteränderung an. Bei den bisher schon positiven Bereichen Verarbeitendes Gewerbe sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen beruhigt sich die Lage tendenziell. Im Detailhandel verbesserte sie sich zwar jüngst wieder leicht, ist aber nicht mehr so gut wie im Sommer. In den Bereichen Baugewerbe und Projektierung hat sich die Lage seit dem Sommer wenig verändert. Dagegen holen die bisher besonders schwachen Bereiche Gastgewerbe und übrige Dienstleistungen auf.

Probleme mit der Vorprodukteversorgung akzentuieren sich

Zu der Annäherung der Branchen dürfte auch beitragen, dass es in den warenproduzierenden und -vertreibenden Bereichen – Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Detailhandel, Grosshandel – nach wie vor erhebliche Probleme mit der Vorprodukteversorgung gibt. Diese Schwierigkeiten haben sich jüngst in einigen Branchen sogar weiter akzentuiert. Überdies macht sich aber nicht nur bei den Warenproduzenten, sondern auch in vielen Dienstleistungsbereichen nun ein weiteres Problem bemerkbar: die Verfügbarkeit von zusätzlichem Fachpersonal. Viele Unternehmen suchen zusätzliche Mitarbeitende, klagen aber vermehrt, dass es schwierig sei, diese zu finden. Insgesamt kämpfen die Unternehmen daher eher weniger mit Beschränkungen durch eine schwache Nachfrage als mit Problemen bei ihren Erfordernissen für die Produktionstätigkeit.

Der Preisdruck bleibt in fast allen Sektoren hoch

Hoch ist in diesem Umfeld in weiten Teilen der Wirtschaft auch nach wie vor der Druck, die Preise zu erhöhen. Immerhin hat dieser Auftrieb in einigen Bereichen, etwa im Baugewerbe und bei den übrigen Dienstleistern, nicht mehr weiter zugenommen und in einigen Bereichen sogar abgenommen, etwa im Grosshandel und Gastgewerbe. Dennoch sind die Preisplanungen fast überall nach wie vor klar nach oben gerichtet. Nochmals vermehrt Preiserhöhungen sieht besonders der Detailhandel vor.

Krisenbranchen machen einen weiteren Schritt aus dem Coronatief

Besonderen Aufwind spüren derzeit vor allem das Gastgewerbe und die übrigen Dienstleistungen. Im Gastgewerbe entspannt sich die schwierige Geschäftslage deutlich. Vor allem in den Berggebieten und in den Seezonen hellt sich die Lage weiter auf. Aber auch in den grossen Städten ist die Entwicklung günstig und sie können ihren Rückstand zu den anderen Gebieten deutlich verringern. Die Unsicherheit über den weiteren Geschäftsverlauf ist jedoch insbesondere bei den Gastronomen nach wie vor hoch. Im Beherbergungsbereich ist die Auslastung trotz einer Besserung weiterhin deutlich vom Vorkrisenniveau entfernt. Aber immerhin hat sich nun auch das Geschäft mit ausländischen Kunden etwas belebt. Auch bei den übrigen Dienstleistungen macht der Geschäftslageindikator einen weiteren Schritt aus dem Coronatief heraus. Er erreicht das Vorkrisenniveau aber nach wie vor nicht.  

In die Ergebnisse der aktuellen KOF Konjunkturumfragen vom Oktober 2021 sind die Antworten von mehr als 4’500 Unternehmen aus der Industrie, dem Baugewerbe und den wichtigsten Dienstleistungsbereichen eingeflossen. Dies entspricht einer Rücklaufquote von etwa 60%.

Downloads

Die Medienmitteilung im PDF Format finden Sie Download hier (PDF, 100 KB).

Die detaillierten Resultate der KOF Konjunkturumfragen vom Oktober (inkl. Grafiken und Tabellen) finden Sie Download hier (PDF, 423 KB).

Eine ausführliche Darstellung der KOF Konjunkturumfragen vom Oktober finden Sie auch im aktuellen KOF Bulletin.

Weitere Informationen zu den Konjunkturumfragen.

Kontakt

Dr. Klaus Abberger
  • LEE G 121
  • +41 44 632 51 56

KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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