Gesundheitssystem

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Gesundheitsausgaben und die Krankenkassenprämien in der Schweiz kontinuierlich gestiegen. Vor diesem Hintergrund wurden zwei Volksinitiativen lanciert, über die das Schweizer Volk am 9. Juni 2024 abstimmen wird. Um die Meinung der forschenden Ökonominnen und Ökonomen zu diesem Thema sichtbar zu machen, haben die KOF und die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) eine kurze Umfrage durchgeführt.

Über diese zwei Volksinitiativen wird das Schweizer Volk am 9. Juni 2024 abstimmen:

Die erste Initiative, die Prämien-Entlastungs-Initiative, sieht vor, dass die Versicherten höchstens 10% ihres verfügbaren Einkommens für die Krankenversicherungsprämie aufwenden müssen. Wird diese Grenze überschritten, sollen Bund und Kantone mit Prämienverbilligungen einspringen. 

Die zweite Initiative, die Kostenbremse-Initiative, fordert, dass der Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen Massnahmen zur Kostensenkung ergreift, wenn die durchschnittlichen Kosten pro versicherte Person in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung deutlich stärker steigen als die Nominallöhne und die Wirtschaftsleistung.

Um die Meinung der forschenden Ökonominnen und Ökonomen zu diesem Thema für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen, hat die KOF zusammen mit der Neuen Zürcher Zeitung (externe SeiteNZZ) im Mai 2024 eine Umfrage durchgeführt.

Die KOF hat für die Umfrage 814 Ökonominnen und Ökonomen angeschrieben. Es gingen Antworten von 113 Ökonominnen und Ökonomen aus 17 Institutionen ein.

Ergebnisse

1. Die Prämien-Entlastungs-Initiative fordert, dass die Prämien höchstens zehn Prozent des verfügbaren Einkommens betragen sollen. Die Prämienverbilligung soll entsprechend ausgebaut werden, finanziert zu zwei Dritteln durch den Bund, zu einem Drittel durch die Kantone. Dies ist aus ökonomischer Sicht eine Massnahme, die ich

2. Die Kostenbremse-Initiative verlangt, dass der Bund Kostensenkungen in die Wege leitet, falls die Kosten in der obligatorischen Krankenversicherung deutlich stärker steigen als die Nominallöhne und die Wirtschaftsleistung. Dies ist aus ökonomischer Sicht eine Massnahme, die ich

3. Bei der Kostenbremse-Initiative werden im Initiativ-Text keine konkreten Massnahmen zur Kostensenkung vorgeschlagen. Wie hoch ist ihr Vertrauen, dass die zuständigen Behörden ökonomisch effiziente Massnahmen ausarbeiten und umsetzen? Ich habe

4. Falls Sie um Rat gefragt würden, mit welchen Massnahmen man am ehesten die Effizienz im Gesundheitswesen erhöhen könnte, welche drei Massnahmen würden Sie als Ökonom prioritär empfehlen?

5. Die obligatorische Krankenversicherung wird durch Beiträge der Versicherten finanziert, die innerhalb einer Prämienregion und Altersgruppe unabhängig vom Einkommen einheitlich sind (Kopfprämie). Versicherte in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen sowie Kinder und Jugendliche in Ausbildung haben Anspruch auf eine Prämienverbilligung. Wie sollte die obligatorische Krankenversicherung aus ökonomischer Sicht hauptsächlich finanziert werden?

Zu dieser Umfrage

Die KOF sieht sich als Vermittlerin zwischen akademischer Forschung und der breiteren Öffentlichkeit. Sie möchte den ForschungsökonomInnen mithilfe dieser Umfrage Gehör verschaffen. Als ForschungsökonomInnen versteht die KOF in der Schweiz ansässige Ökonominnen und Ökonomen, die im Bereich Volkswirtschaft forschend tätig sind, d.h. in einer wissenschaftlichen Zeitschrift publiziert haben.

Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der externe SeiteNeuen Zürcher Zeitung durchgeführt.

Kontakt

Nina Mühlebach
  • LEE G 113
  • +41 44 633 86 09

KOF FB Konjunkturumfragen
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

Dr. Klaus Abberger
  • LEE G 121
  • +41 44 632 51 56

KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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