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Corona-Krise: Die schlimmsten Befürchtungen der Unternehmen traten nicht ein

Während der vergangenen zwei Jahre beantworteten die an den KOF Konjunkturumfragen teilnehmenden Unternehmen spezielle Fragen zum Einfluss der Krise auf verschiedene Bereiche ihrer Geschäftstätigkeiten. Die grössten Umsatzverluste erlitten das Gastgewerbe sowie Betriebe im Tessin und der Genfersee Region.


(©wedninth - stock.adobe.com)

Die Ausbreitung des Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie und die damit einhergehenden Eindämmungsmassnahmen ab März 2020 liess nicht nur die Unternehmen in der Schweiz das Schlimmste befürchten. Im ersten Jahr der Pandemie sanken die Umsätze in der Hotellerie um fast 40% und in der Gastronomie um fast 30%. Alle anderen Branchen waren weniger stark betroffen oder, wie der Detailhandel, profitierten sogar teilweise. Insbesondere das Gastgewerbe in den grossen Städten hat gelitten. Auch im darauffolgenden Jahr waren es die Betriebe des Gastgewerbes, die die höchsten Umsatzrückgänge aufgrund der Pandemie auswiesen. Aber weitaus weniger hoch als noch 2020. So waren es auch sie, die am meisten um ihre Existenz fürchteten.

Nach dem ersten grossen Schock im Frühjahr 2020 wurden die Erwartungen der Unternehmen für den Jahresumsatz in dem Kalenderjahr in den meisten Branchen von Monat zu Monat weniger pessimistisch. Die schlimmsten Befürchtungen traten also nicht ein. Und auch die Existenzangst, die neben dem Gastgewerbe vor allem die kleinen Unternehmen traf, sank.

Krise veränderte ihr Gesicht

Im Frühjahr 2021 machte sich schrittweise ein neuer Charakterzug der Krise bemerkbar: Die nicht ausreichende Verfügbarkeit von Materialien und Vorprodukten. Zum Jahreswechsel 2021/22 klagten weit mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen im Grosshandel, im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe über eine angespannte Vorprodukte- und Materialversorgung. Zu Jahresbeginn 2022 brach sich die Omikron-Welle Bahn und die Unternehmen machten sich zunehmend über nicht ausreichend einsatzfähiges Personal Sorgen. Dieser Einfluss war im Februar 2022 am grössten. Zu diesem Zeitpunkt waren durchschnittlich 10% der Beschäftigten in Isolation oder Quarantäne, was zu einem Umsatzrückgang von 2% führte. Viele Unternehmen konnte diese Ausfälle durch Homeoffice oder Überzeiten der übrigen Mitarbeitenden kompensieren.

Dies sind Ergebnisse von Sonderfragen, die die KOF während April 2020 bis 2022 im Rahmen ihrer monatlichen und vierteljährlichen Konjunkturumfragen den teilnehmenden Unternehmen gestellt hat. An diesen Umfragen nahmen rund 4000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, Detailhandel, Projektierung, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, übrige Dienstleistungen sowie dem Gastgewerbe teil.

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