Schweiz bleibt das am stärksten globalisierte Land der Welt

Die Globalisierung hat im Jahr 2018 nur leicht zugenommen. Die ökonomische Globalisierung stieg zwar an, aber die aufkommenden internationalen Handelskonflikte haben erste negative Auswirkungen gezeigt. Die Corona-Krise wird die ökonomische und soziale Globalisierung wohl weiter bremsen, durch die weltweite Rezession und die eingeschränkte Mobilität. Die am stärksten globalisierten Länder sind die Schweiz, die Niederlande und Belgien.

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Die Globalisierung schreitet seit einigen Jahren nur noch leicht voran. Das zeigt der KOF Globalisierungsindex, der die wirtschaftliche, soziale und politische Dimension der Globalisierung erhebt. Im Jahr 2018 – dem aktuellsten vom Index erfassten Jahr – stieg der Grad der weltweiten Globalisierung nur leicht an (siehe G 15).

Die ökonomische Globalisierung legte dank einer erhöhten Handelsintegration zu. Der Welthandel entwickelte sich insgesamt dynamisch und die Auswirkungen des 2018 aufflammenden Handelsstreits zwischen der USA und China sowie der Europäischen Union andererseits blieben beschränkt. Allerdings verschlechterten sich die Rahmenbedingungen für die Handelsglobalisierung (de jure Handelsglobalisierung in Form von Zöllen, Steuern und Handelsbeschränkungen) in den USA, was auf erste negative Auswirkungen des Konflikts auf die Handelsglobalisierung hindeutet.

Die finanzielle Globalisierung entwickelte sich mehrheitlich seitwärts. Auch die soziale Globalisierung stagnierte weitgehend. Insbesondere nahm der Grad der interpersonellen Globalisierung, also der Grad grenzüberschreitender persönlicher Kontakte, leicht ab. Auch der Grad der politischen Globalisierung lag im Vergleich zum Vorjahr etwas tiefer.

KOF Globalisierungsindex

Schweiz in allen Bereichen stark globalisiert

Die Schweiz bleibt 2018 das am stärksten globalisierte Land der Welt, gefolgt von den Niederlanden und Belgien (siehe G 16). Sie ist in allen erfassten Kategorien (ökonomisch, sozial und politisch) stark globalisiert. Einerseits hat das Land eine hohe Aussenhandelsquote und ist auch im Finanzbereich aufgrund des Bankenplatzes sowie als Sitz vieler internationaler Holdinggesellschaften stark mit dem Ausland verflochten. Andererseits führen die geografische Lage, die kulturelle Vielfalt und das hohe Einkommensniveau zu einer hohen Integration im sozialen Bereich. Schliesslich wirken sich die vielen internationalen Organisationen, die ihren Sitz in der Schweiz haben, positiv auf die politische Globalisierung des Landes aus.

KOF Globalisierungsindex, Top 15-Länder

Corona-Krise mit Folgen für Globalisierung

Gemäss dem KOF Globalisierungsindex hat der weltweite Grad der Globalisierung insbesondere zwischen den Jahren 1990 und 2007 rasant zugenommen. Die Finanzkrise und die darauffolgende Grosse Rezession haben vor allem die ökonomische Globalisierung stark gebremst. Während die weltweite Handelsintegration und die finanzielle Globalisierung in den letzten Jahren wieder anstiegen, dürfte die weltweite Rezession im laufenden Jahr die ökonomische Globalisierung wieder zurückwerfen.

Seit einigen Jahren flacht auch die Entwicklung bei der sozialen Globalisierung ab. So sank zuletzt die Intensität der persönlichen Kontakte (gemessen etwa durch Tourismusströme oder Migration), während die Informationsflüsse (gemessen etwa durch Patentanmeldungen oder Hochtechnologiehandel) und die kulturelle Globalisierung stagnierten. Dieser Trend dürfte durch die gegenwärtigen Mobilitätsrestriktionen im Zuge der Bekämpfung der Corona-Pandemie verstärkt werden.

Grafiken und Tabellen zum KOF Globalisierungsindex finden Sie Downloadhier (PDF, 301 KB).

Das gesamte Ranking finden Sie Downloadhier (XLSX, 71 KB).

Weitere Informationen zum KOF Globalisierungsindex finden Sie hier.

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