Geschäftslage-Indikator

KOF Geschäftslage kaum verändert

Die KOF Geschäftslage für die Schweizer Privatwirtschaft präsentiert sich im März nahezu unverändert (siehe Grafik G 13). Es ist vor allem das Verarbeitende Gewerbe, das einer Besserung im Weg steht. Die Wirtschaft kommt daher momentan nicht richtig in Schwung.

Der Geschäftslageindikator im Verarbeitenden Gewerbe befindet sich auf Talfahrt. Nach einem zuversichtlichen Start in das Jahr kühlt sich hier die Geschäftslage den zweiten Monat in Folge ab. In allen anderen Wirtschaftsbereichen verbessert sich die Lage spürbar – im Detailhandel sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern – oder zumindest sehr leicht – im Projektierungsbereich und im Baugewerbe. Im Detailhandel und im Baugewerbe lässt die Tendenz zu weiteren Preisanhebungen markant nach (siehe Tabelle T 2).

Regional betrachtet, halten vor allem die Genferseeregion und die Ostschweiz die Entwicklung im Zaum. In den übrigen Regionen steigt der Geschäftslageindikator – im Espace Mittelland, in der Region Zürich, im Tessin, in der Nordwestschweiz und in der Zentralschweiz.

Die KOF Geschäftslage verdeutlicht die augenblickliche konjunkturelle Situation der Unternehmen. Das KOF Konjunkturbarometer ist dagegen ein Indikator für die Konjunkturperspektiven. Die Konjunkturuhr zeigt, dass das Jahr 2022 in den ersten Monaten eine Fortsetzung der Pandemieerholung brachte. Ab Sommer kühlte sich die Konjunktur jedoch spürbar ab. Zu Jahresbeginn 2023 stabilisiert sich die Konjunktur tendenziell wieder, tritt nun aber auf der Stelle.

Erläuterung:

Grafik G 13 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.

Grafik G 14 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärts gerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.

In der KOF Konjunkturuhr (Grafik G 15) wird der Geschäftslageindikator gegen das KOF Konjunkturbarometer abgetragen. Der Lageindikator spiegelt die derzeitige konjunkturelle Situation wider, während das Barometer ein Frühindikator für die Veränderung der Aktivität ist. Die Uhr lässt sich in Quadranten einteilen: Während der Erholungsphase ist die Geschäftslage unterdurchschnittlich, aber die Wachstumsperspektiven sind überdurchschnittlich. Im Konjunkturhoch sind die Lage und die Perspektiven überdurchschnittlich. Während der Abkühlungsphase ist die Lage über dem Durchschnitt und die Perspektiven darunter. Im Konjunkturtief sind Lage und Perspektiven unterdurchschnittlich. Idealtypisch durchläuft der Graph die Quadranten im Uhrzeigersinn.

Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend» oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».

Mehr Informationen zu den KOF Konjunkturumfragen finden Sie auf unserer Website: https://kof.ethz.ch/umfragen.html/

Ansprechpartner

Dr. Klaus Abberger
  • LEE G 121
  • +41 44 632 51 56

KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
8092 Zürich
Schweiz

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