
KOF Geschäftslageindikator sinkt wieder
Der KOF Geschäftslageindikator fällt im September zurück (siehe Grafik G 13). Er kann damit die günstigeren Werte in den Sommermonaten Juli und August nicht ganz halten. Die Erwartungen der Unternehmen im Hinblick auf die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten hellen sich aber weiter auf. Die Schweizer Konjunktur ist auf einem holprigen Erholungspfad.
Nachdem sich im August die Geschäftslage über die befragten Wirtschaftsbereiche hinweg verbreitet verbessert hatte, ist die Entwicklung im September wieder heterogen. Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern hellt sich die Lage weiter auf und im Projektierungsbereich ist sie stabil. Auch die Lage im Baugewerbe ist nahezu unverändert. Dagegen trübt sich die Geschäftslage im Verarbeitenden Gewerbe und im Detailhandel ein (siehe Tabelle T 1).
Regional betrachtet, gibt es ebenfalls eine Gruppe mit kaum veränderter Geschäftslage, dies sind die Nordwestschweiz, das Tessin und die Region Zürich. Der Geschäftslageindikator sinkt im Espace Mittelland, in der Zentralschweiz, in der Ostschweiz und insbesondere in der Genferseeregion (siehe Grafik G 14).
Die KOF Geschäftslage verdeutlicht die augenblickliche konjunkturelle Situation der Unternehmen. Das KOF Konjunkturbarometer ist dagegen ein Indikator für die Konjunkturperspektiven. Die Konjunkturuhr zeigt, dass es im ersten Halbjahr des Jahres 2024 Anzeichen für eine Konjunkturerholung gibt. Die Erholungstendenz setzt sich im zweiten Halbjahr bisher fort, ist aber fragil.
Erläuterung:
Grafik G 13 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.
Grafik G 14 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärts gerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.
In der KOF Konjunkturuhr (Grafik G 15) wird der Geschäftslageindikator gegen das KOF Konjunkturbarometer abgetragen. Der Lageindikator spiegelt die derzeitige konjunkturelle Situation wider, während das Barometer ein Frühindikator für die Veränderung der Aktivität ist. Die Uhr lässt sich in Quadranten einteilen: Während der Erholungsphase ist die Geschäftslage unterdurchschnittlich, aber die Wachstumsperspektiven sind überdurchschnittlich. Im Konjunkturhoch sind die Lage und die Perspektiven überdurchschnittlich. Während der Abkühlungsphase ist die Lage über dem Durchschnitt und die Perspektiven darunter. Im Konjunkturtief sind Lage und Perspektiven unterdurchschnittlich. Idealtypisch durchläuft der Graph die Quadranten im Uhrzeigersinn.
Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend» oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».
Ansprechperson
KOF Konjunkturforschungsstelle
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