
Geschäftslage entspannt sich weiter
Die KOF Geschäftslage der Schweizer Privatwirtschaft hellt sich im Juni den zweiten Monat in Folge auf. Die Unternehmen blicken darüber hinaus den zweiten Monat in Folge zuversichtlicher auf die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten als bis anhin. Die Konjunktur in der Schweiz löst sich leicht aus der Talsohle.

Im Verarbeiten Gewerbe steigt der Geschäftslageindikator minim weiter. Im Projektierungsbereich und bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen hellt sich die Geschäftslage deutlich auf. Bei den Unternehmen der übrigen Dienstleistungen ist die Geschäftslage stabil. Im Detailhandel trübt sich die Geschäftslage nach einer starken Besserung im Vormonat wieder etwas ein. Im Baugewerbe sinkt der Geschäftslageindikator leicht.
Die Geschäftserwartungen mit Blick auf das kommende halbe Jahr werden verbreitet zuversichtlicher. Einzig das Baugewerbe schert aus und dämpft seine Erwartungen. Im Verarbeitenden Gewerbe bessern sich die Erwartungen den zweiten Monat in Folge. Nach Marktorientierung gewichtet, sind hier die Erwartungen der EU-exponierten Firmen stabil und die der auf die USA ausgerichteten Unternehmen nicht saisonbereinigt leicht weniger negativ als zuvor. Allerdings ist die Unsicherheit bei den Firmen, die in die USA exportieren, nach wie vor sehr hoch. Auch die Unternehmen der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, des Detailhandels, der übrigen Dienstleistungen und die Projektierungsbüros sind in ihren Geschäftserwartungen zuversichtlicher als bisher.

Blick auf die Regionen
Regional betrachtet verbessert sich die Geschäftslage in der Zentralschweiz, in der Nordwestschweiz, in der Region Zürich und im Espace Mittelland. In der Genferseeregion präsentiert sich die Geschäftslage unverändert, und im Tessin trübt sie sich geringfügig ein.

Konjunkturuhr
Die KOF Geschäftslage verdeutlicht die augenblickliche konjunkturelle Situation der Unternehmen. Das KOF Konjunkturbarometer ist dagegen ein Indikator für die Konjunkturperspektiven. Die Konjunkturuhr zeigt, dass es während des gesamten Jahres 2024 Anzeichen für eine sehr leichte Konjunkturerholung gab. Es kam jedoch nicht zu einer Beschleunigung der Entwicklung und zu einem Aufschwung. Auch Ende des ersten Halbjahres 2025 zeichnet sich keine bedeutende Änderung dieser Situation ab.

Erläuterung:
Grafik 1 zeigt die KOF Geschäftslage über alle in die Befragung einbezogenen Wirtschaftsbereiche. Für Wirtschaftsbereiche, die nur vierteljährlich befragt werden, wird die Geschäftslage in den Zwischenmonaten konstant gehalten.
Grafik 2 stellt die Geschäftslage in den Grossregionen gemäss Bundesamt für Statistik dar. Die Regionen sind je nach Geschäftslage unterschiedlich eingefärbt. Die Pfeile innerhalb der Regionen deuten die Veränderung der Lage im Vergleich zum Vormonat an. Ein aufwärtsgerichteter Pfeil bedeutet etwa, dass sich die Lage im Vergleich zum Vormonat verbessert hat.
In der KOF Konjunkturuhr (Grafik 3) wird der Geschäftslageindikator gegen das KOF Konjunkturbarometer abgetragen. Der Lageindikator spiegelt die derzeitige konjunkturelle Situation wider, während das Barometer ein Frühindikator für die Veränderung der Aktivität ist. Die Uhr lässt sich in Quadranten einteilen: Während der Erholungsphase ist die Geschäftslage unterdurchschnittlich, aber die Wachstumsperspektiven sind überdurchschnittlich. Im Konjunkturhoch sind die Lage und die Perspektiven überdurchschnittlich. Während der Abkühlungsphase ist die Lage über dem Durchschnitt und die Perspektiven darunter. Im Konjunkturtief sind Lage und Perspektiven unterdurchschnittlich. Idealtypisch durchläuft der Graph die Quadranten im Uhrzeigersinn.
Die KOF Geschäftslage basiert auf mehr als 4500 Meldungen von Betrieben in der Schweiz. Monatlich werden Unternehmen in den Wirtschaftsbereichen Industrie, Detailhandel, Baugewerbe, Projektierung sowie Finanz- und Versicherungsdienstleistungen befragt. Unternehmen im Gastgewerbe, im Grosshandel und in den übrigen Dienstleistungen werden vierteljährlich, jeweils im ersten Monat eines Quartals, befragt. Die Unternehmen werden unter anderem gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen. Sie können ihre Lage mit «gut», «befriedigend» oder «schlecht» kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten «gut» und «schlecht».
Ansprechperson
KOF Konjunkturforschungsstelle
Leonhardstrasse 21
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Zürich
Schweiz