Wie Künstliche Intelligenz den Arbeitsmarkt verändert

Beim KOF Wirtschaftsforum diskutierten Miriam Hofstetter, Mathias Beck und Pascal Scheiwiller über die Frage, wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und anderen digitalen Technologien den Arbeitsalltag von Arbeitnehmenden beeinflussen wird.

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Wie beeinflusst KI den Arbeitsmarkt? Darüber diskutierten (von links) Mathias Beck (KOF), Miriam Hofstetter (AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau, Zug und Zürich) und Pascal Scheiwiller (von Rundstedt & Partner Schweiz AG) am KOF Wirtschaftsforum. Bild: Stücker

Künstliche Intelligenz (KI) ist allgegenwärtig. Seit der Einführung von Chat GPT im November 2022 ist KI schon heute im Arbeitsalltag vieler Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen präsent – vor allem natürlich in der Wissens- und Kommunikationsbranche. In der Zukunft wird laut der Einschätzung von Experten und Expertinnen KI noch mehr menschliche Tätigkeiten ergänzen oder ersetzen – beispielsweise in der industriellen Produktion, in der Medizin, im Strassenverkehr oder – wie bereits heute in Japan – in der Altenpflege.

Welche Konsequenzen dieser technologische Wandel für die Wirtschaft und speziell den Arbeitsmarkt hat, darüber diskutierten Miriam Hofstetter (AMOSA Arbeitsmarktbeobachtung Ostschweiz, Aargau, Zug und Zürich), Mathias Beck (KOF) und Pascal Scheiwiller (von Rundstedt & Partner Schweiz AG) am KOF Wirtschaftsforum.

Gut 10% der Schweizer Unternehmen nutzen KI

«Es reicht nicht, wenn Firmen KI-Werkzeuge in einzelnen Unternehmensbereichen einführen. Nur wenn sie sie bereichsübergreifend einsetzen, gibt es einen positiven Effekt auf die Innovationsfähigkeit», betonte der Innovationsökonom Mathias Beck bei seinem einführenden Vortrag. Der entscheidende Faktor für die Adoption von KI in Unternehmen sei die Einbindung von Unternehmen in ein KI-Wissensnetzwerk, so ein Ergebnis seiner Forschung. KI-Adoption konzentriere sich meist auf spezifische geographische und industrielle Cluster. Gemäss Umfrageergebnissen der KOF nutzen knapp über 10% der Schweizer Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI), bei Grossunternehmen sind es über 20%.

Routinetätigkeiten werden weniger

Bei den Veränderungen in der Berufswelt gibt es laut Miriam Hofstetter eine klare Tendenz. «Kognitive Nicht-Routinetätigkeiten wie Analysieren, Bewerten, Interpretieren, Entwickeln oder Beraten gewinnen an Bedeutung», sagte sie. Manuelle Routinetätigkeiten, z.B. in der industriellen Produktion, werden dagegen weiter automatisiert werden. Auch kognitive Routine-Tätigkeiten, z.B. klassische Sekretariatsarbeiten, werden durch den technologischen Wandel an Relevanz verlieren. Berufe mit hohem Anwendungspotenzial für KI werden aber nicht zwingend verschwinden. Es werde vielmehr zu Veränderungen der Berufsprofile kommen.

Lernen als innere Haltung

Was bedeutet diese Erkenntnis für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen? Welche Fähigkeiten brauchen sie in Zukunft? Darüber sprach der Personalexperte Pascal Scheiwiller, CEO der von Rundstedt & Partner Schweiz AG. «Up-Skilling in Form von Weiterbildungen wird immer wichtiger. Lernen muss zu einer inneren Haltung werden», sagte er. Arbeitnehmende brauchen in Zukunft mehr Mobilität und Beschäftigungsflexibilität. Allerdings seien Arbeitgebende in der Pflicht, dabei Unterstützung zu geben. Sonst führe dieser Prozess zu Ermüdung und Stress.

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