KOF Konjunkturbarometer: Erholung schwächt sich ab

Das KOF Konjunkturbarometer sinkt im Oktober erstmals nach einer kurzen Erholungsphase. Es liegt nun bei 106.6 Punkten und somit 3.5 Punkte niedriger als noch im September (revidiert von 113.8 auf 110.1 Punkte). Die Konjunkturaussichten für die Schweiz sind angesichts der Pandemiesituation und der daraus voraussichtlich resultierenden Einschränkungen verhalten.

Das gesunkene Niveau des KOF Konjunkturbarometers im Oktober ist insbesondere auf negative Entwicklungen der Indikatorenbündel des Wirtschaftsbereichs übrige Dienstleistungen, des Gastgewerbes und der Auslandsnachfrage zurückzuführen. Des Weiteren verzeichnen Indikatoren, welche das Verarbeitende Gewerbe betreffen, einen Rückgang. Der private Konsum und das Baugewerbe bleiben hingegen relativ zum Vormonat nahezu stabil.

Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes zeigen insbesondere Indikatoren der Elektroindustrie, der Nahrungs- und Genussmittelhersteller und der Metallindustrie in eine negative Richtung. Indikatoren des Maschinen- und Fahrzeugbaus senden hingegen ein leicht positives Signal. Indikatorenbündel der übrigen Bereiche, darunter die Textilindustrie, der Bereich Papier und Druck, der Bereich Holz, Glas, Steine und Erden sowie der Bereich Chemie, Pharma und Kunststoffe bleiben weitgehend unverändert zum Vormonat.

Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Bau) deuten insbesondere Indikatoren für die Beurteilung der Exportaussichten, der allgemeinen Geschäftslage und der Produktionskapazitäten in eine negative Richtung. Diese Einschätzung wird verstärkt durch Indikatoren, welche die Wettbewerbssituation betreffen. Indikatoren zur Beurteilung des Lagers, der Beschäftigung und des Vorprodukteeinkaufs senden hingegen ein positives Signal.

KOF Konjunkturbarometer und Referenzreihe: Jährliches Update

Im Oktober 2020 fand das jährliche Update des KOF Konjunkturbarometers statt. Dies umfasst jeweils folgende Schritte: Neudefinition der Grundgesamtheit der Indikatoren, welche in die Auswahlprozedur einfliessen, Update der Referenzreihe und eine erneute Ausführung des automatischen Variablenselektionsmechanismus.

Die aktuelle, erweiterte Grundgesamtheit für die Variablenauswahl besteht nunmehr aus 610 Indikatoren. Bei der aktualisierten Referenzzeitreihe handelt es sich um eine auf Monate verteilte und geglättete Verlaufswachstumsrate des Schweizer realen Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten zehn Jahre, beruhend auf der Schweizer Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, um die Effekte internationaler Sportgrossanlässe bereinigt, die Ende September 2020 vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) veröffentlicht wurde. Diese wiederum basiert auf der BIP-Statistik des Bundesamts für Statistik (BFS).

Als Resultat unserer automatisierten Variablenselektion basiert das aktualisierte Konjunkturbarometer nunmehr auf 335 Variablen (gegenüber 376 in der vorherigen Version, wobei 59 Indikatoren neu selektiert und 100 in dieser Runde aussortiert wurden). Diese werden mit statistisch per Extraktion der ersten Hauptkomponente ermittelten Gewichten zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.

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