KOF Gesundheitsausgabenprognose: Pro Kopf steigen Gesundheitsausgaben auf über 10‘000 Fr. im Jahr 2018
Im vergangenen Jahr sind die nominellen Gesundheitsausgaben gemäss KOF Schätzungen weiter gewachsen und zwar um 3.8%. Dieses Jahr dürfte das Wachstum auf 4.1% steigen. Zurückzuführen ist das auf die bessere konjunkturelle Lage und die fortschreitende Alterung der Bevölkerung. Im Jahr 2018 wird das Wachstum voraussichtlich 3.9% betragen. Pro Kopf steigen die Ausgaben damit im nächsten Jahr auf über 10'000 Fr.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat im April 2017 provisorische Zahlen zu den Gesundheitsausgaben für das Jahr 2015 publiziert. Dies war die erste Publikation basierend auf der neuen revidierten Methodik. Die gesamten Gesundheitsausgaben des Jahres 2015 betrugen gemäss BFS 77'834.8 Mio. Fr. Dies entspricht einem Wachstum von 4.3% gegenüber dem Vorjahr.
Durch die Revision hat sich die Entwicklung der Gesundheitsausgaben in der öffentlichen Statistik geändert. Der Effekt der Umstellung der Spitalfinanzierung im Jahr 2012 ist nicht mehr gleichermassen sichtbar. Das Wachstum der Gesundheitsausgaben belief sich dadurch auf 3.5%. Hingegen stiegen die Ausgaben im Jahr 2013 recht stark um 4.2%. Im Jahr 2014 hat sich das Ausgabenwachstum etwas beruhigt (3.4%). Trotz dem schwachen konjunkturellen Umfeld legten die gesamten Gesundheitsausgaben im Jahr 2015 überdurchschnittlich stark um 4.3% zu, wodurch das Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt auf 12.1% anstieg (von 11.7%).
Im Jahr 2016 erholte sich das konjunkturelle Umfeld etwas; entsprechend wuchs die Schweizer Wirtschaft moderat. Neben wirtschaftlichen Faktoren wie der Lohnentwicklung gibt es demographische Faktoren, die eine wichtige Rolle beim Wachstum der Gesundheitsausgaben spielen, wozu die Altersstruktur der Bevölkerung gehört. Im Jahr 2016 erhöhte sich der Anteil älterer Menschen an der Schweizer Gesamtbevölkerung weiter. Vor dem Hintergrund des höheren Wirtschaftswachstums und der weiter fortschreitenden Alterung dürften die Gesundheitsausgaben gemäss der aktuellen KOF Prognose im vergangenen Jahr mit 3.8% zugelegt haben.
Im laufenden Jahr sollte sich die gesamtwirtschaftliche Erholung weiter fortsetzen. Ebenso steigen die Anteile der älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung weiter. Die Einsparungen durch die Überprüfung der Medikamentenpreise dürfte das Wachstum der Gesundheitsausgaben lediglich geringmässig eindämmen. Daher rechnet die KOF für das Jahr 2017 mit einem stärkeren Anstieg der Gesundheitsausgaben von 4.1%. Bei weiter stabilen makroökonomischen Rahmenbedingungen und gleichzeitig einsetzenden politischen Massnahmen geht die KOF von einer Zunahme der Gesundheitsausgaben um 3.9% für das Jahr 2018 aus.
Pro Kopf ergeben sich dadurch Gesundheitsausgaben von 9600.8 Fr. (2016), 9898.4 Fr. (2017) und 10188.6 Fr (2018).
Zur Studie
Die Prognose der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zur Entwicklung der schweizerischen Gesundheitsausgaben wird zweimal jährlich publiziert. Die Frühjahrsprognose unterstützt die Firma TopPharm durch einen Forschungsbeitrag, die Herbstprognose unterstützt der Internet-Vergleichsdienst comparis.ch.
Die detaillierte KOF Studie «KOF Prognose der Gesundheitsausgaben Frühjahr 2017» von Marko Köthenbürger und Pauliina Sandqvist finden Sie Download hier (PDF, 726 KB).
Mehr Informationen zu den KOF Gesundheitsausgabenprognosen finden Sie hier.
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