KOF Prognose der Gesundheitsausgaben: Verschiebung vom stationären zum ambulanten Bereich hält an

Der steigende Anteil der älteren Bevölkerung und die stabile Wirtschaftslage führen zu einem Anstieg der Gesundheitsausgaben von 4.1% in diesem Jahr. Greifende politische Massnahmen einerseits sowie steigende Löhne und Einkommen andererseits führen zu einem Wachstum von 3.9% im Jahr 2018 und 4% im Jahr 2019. Die Ausgaben verschieben sich dabei immer mehr in den ambulanten Bereich.

Dies sind die Ergebnisse der halbjährlichen KOF Gesundheitsausgabenprognose, die sie mit einem Forschungsbeitrag von comparis.ch erstellt hat.

Im Jahr 2016 erholte sich das konjunkturelle Umfeld etwas; entsprechend wuchs die Schweizer Wirtschaft moderat. Da das Gesundheitswesen ein personalintensiver Bereich ist, spielt die Lohnentwicklung für die Entwicklung der gesamten Gesundheitsausgaben eine besondere Rolle. Neben diesen wirtschaftlichen Faktoren ist auch die Altersstruktur der Bevölkerung entscheidend. Im Jahr 2016 erhöhte sich der Anteil älterer Menschen an der Schweizer Gesamtbevölkerung weiter. Daher dürften die Gesundheitsausgaben gemäss der aktuellen KOF-Prognose im vergangenen Jahr mit 3.8% zugenommen haben.

Im laufenden Jahr stabilisiert sich die gesamtwirtschaftliche Lage. Da sich der Trend des steigenden Anteils der älteren Bevölkerung fortsetzt, erhöhen sich die Gesundheitsausgaben um 4.1%. Die Einsparungen durch die Überprüfung der Medikamentenpreise dürften das Wachstum der Gesundheitsausgaben lediglich geringfügig eindämmen. Der ambulante Bereich wird sich kostenmässig weiterhin stärker entwickeln als der stationäre Bereich.

In den kommenden zwei Jahren hellen sich die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft auf und sowohl die Löhne als auch die Einkommen dürften leicht steigen. Gleichzeitig greifen die politischen Massnahmen zur Eindämmung des Kostenanstiegs im Gesundheitssektor. Aufgrund dessen geht die KOF von einer Zunahme der Gesundheitsausgaben um 3.9% für das Jahr 2018 und von 4% im Jahr 2019 aus. Damit bleibt die Prognose für die Jahre 2016 bis 2018 gegenüber der Prognose vom Frühling unverändert. Die Gesundheitsausgaben für das Jahr 2019 wurden in dieser Prognose erstmals geschätzt.

Die steigende volkswirtschaftliche Bedeutung der «Gesundheit» spiegelt sich auch in den Ausgaben der privaten Konsumenten. Lag der Anteil der Gesundheitspflege im Jahr 1993 an einem repräsentativen Warenkorb der privaten Haushalte noch bei 10%, liegt dieser Anteil fast 20 Jahre später bei 15%.

Zur Studie

Die Prognose der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich zur Entwicklung der schweizerischen Gesundheitsausgaben wird zweimal jährlich publiziert. Die Frühjahrsprognose unterstützt die Firma externe Seite TopPharm durch einen Forschungsbeitrag, die Herbstprognose unterstützt der Internet-Vergleichsdienst externe Seite comparis.ch.

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