Nr. 186, Juli/August
KOF Geschäftslage bekommt einen Dämpfer

Der KOF Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft sinkt im Juni wieder, nachdem er im Vormonat eine Besserung angezeigt hatte (siehe Grafik G 6). Mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden sechs Monaten nimmt bei den Unternehmen die Zuversicht leicht ab. Eine durchgreifende Konjunkturwende ist bislang nicht geschafft.
Viele Unternehmen wollen mehr investieren – Umweltprojekte bleiben auf der Strecke

Die halbjährliche KOF Investitionsumfrage offenbart grosse Unterschiede in den Investitionserwartungen der Schweizer Unternehmen zwischen den Branchen. Die Investitionspläne für das laufende Jahr sind nur im Dienstleistungssektor zuversichtlich, in der Industrie stagnieren sie und im Baugewerbe sind sie sogar rückläufig. Der Rückgang geht einher mit risikoärmeren Investitionszwecken und einem geringeren Fokus auf Umweltschutzmassnahmen.
«Die Geldpolitik im Euroraum bleibt vorerst restriktiv»

Die beiden KOF Ökonomen Alexander Rathke und Alexis Perakis ordnen die Zinsentscheidungen im Euroraum, in den USA und der Schweiz ein. Ausserdem äussern sie sich zu den politischen Risiken durch die Neuwahlen in Frankreich.
Warum schätzen private Haushalte die Inflation anders ein als Unternehmen und Prognoseeinrichtungen?

Seit Anfang 2023 werden die Schweizer Haushalte im Rahmen der Erhebung der Konsumentenstimmung des SECO zu ihren numerischen Inflationserwartungen befragt. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Inflationserwartungen der Haushalte über jenen von Prognoseeinrichtungen und Unternehmen sowie über den offiziellen Inflationsraten liegen. Trotz dieser Verzerrungen liefern die Umfragedaten wertvolle Informationen, beispielsweise über die Verankerung der Inflationserwartungen.
Vermögenssteuer: Die Mindeststeuer für Reiche

Reiche und Superreiche haben trotz sehr hoher Einkommen prozentual gesehen oft eine viel tiefere Einkommenssteuerbelastung als Haushalte des Mittelstands. Auch in der Schweiz fällt die Einkommenssteuerbelastung für Milliardäre dank Privilegien für Unternehmenseigentümer schnell einmal deutlich tiefer aus als für den Rest der Steuerpflichtigen. Die Vermögenssteuer macht hier jedoch einen wesentlichen Unterschied: Sie springt in die Bresche, wenn die Einkommenssteuer nicht mehr richtig greift.